Meine Philosophie

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Kürzlich entdeckte ich in einem alten Tagebuch ein Gedicht, das 1981, als ich 24 Jahren alt war, in einer sehr verzweifelten Situation entstanden ist.

Schatten und Licht
So wie das Licht aus dem Dunkel kommt,
ist der Schatten ein Dunkel durch das Licht.
Der Schatten ist das Zeichen,
welches das Licht setzt,
wenn es in seinem Verlauf gestört wird.

Die Ahnung, dass es den ‚Schatten‘ gar nicht geben könnte, wenn kein ‚Licht‘ dahinter wäre, hat mich durch das Leben getragen und ist die Grundlage meiner Philosophie.

1. Von Natur aus hat jeder Mensch Selbstheilungskräfte und Ressourcen und ist in der Lage diese kreativ zu nutzen. Als Folge von Traumatisierung können diese Kräfte und Fähigkeit blockiert sein. Ich gehe davon aus, dass diese Kräfte und Fähigkeit unterhalb der Blockade weiterhin vorhanden sind und es möglich ist, sich diese wieder zu eigen zu machen.

2. Traumatisierte Menschen sind häufig besonders erfinderisch, denn sie haben (meist unbewusst) wirkungsvolle Methoden entwickelt, um trotz widriger Umstände durchzukommen. Im Alltag verfügen sie über gute ‚Tricks‘, um sich, möglichst unauffällig, trotz innerer Ausnahmezustände gut zu organisieren. Diese Fähigkeiten sind ein guter Ansatzpunkt.

3. Heilung findet immer jetzt und in uns statt. Es gibt Entstehungszusammenhänge in der Vergangenheit, die Beachtung brauchen. Auf dem Weg der Heilung ist es aber sinnvoll, dem Erleben im Jetzt mehr Raum zu geben und das Körperempfinden als wichtigen Kompass nutzen zu lernen.

4. Psyche und Körper sind eine Einheit. Bei psychischen Beschwerden ist der Körper ein Gegengewicht, und seine Weisheit hilft oft, unerwartete Lösungen zu finden. Bei körperlichen Beschwerden ist es hilfreich, seelische Anteile zu identifizieren, sich zu erlauben, sie anzuerkennen und anzufühlen und die Heilung mit innerer Arbeit zu stützen.